Myoarthropathie (Kiefergelenks-/Kiefermuskelerkrankung)
"Beiss die Zähne zusammen!" – Die Aufforderung zum Durchhalten sollte man nicht wörtlich nehmen. Denn Zähnebeissen, das nicht der Nahrungszerkleinerung, sondern der Stressbewältigung dient, schädigt Zähne, Zahnbett, Kaumuskeln und Kiefergelenk. Beim Knirschen und Pressen reibt sich die schützende Schmelzschicht der Zähne ab, eine Überbelastung des Zahnbetts führt zu Zahnlockerung, die Kaumuskeln und das Kiefergelenk werden überlastet. In der Folge kommt es zu einer Verhärtung und Druckschmerzhaftigkeit der Muskulatur. Bei fehlender Behandlung wird der Gelenkknorpel im Kiefergelenk gequetscht oder sogar zerstört. Dies führt zu Gelenkknacken und Gelenkschmerzen. Das Krankheitsbild, das dann vorliegt, heißt in der Fachsprache Myoarthropathie.
Mit einer Knirscherschiene kann Abhilfe geschaffen werden. Diese im Labor gefertigte Kunststoffschiene wird vor allem nachts auf die Zahnreihen gesetzt. Sie schützt Zähne, Muskulatur und Kiefergelenk vor einer Überbelastung. Dies führt zu einer deutlichen Entspannung, da das meist unbewusste Zubeissen in gewohnter Weise nicht mehr möglich ist.
Eine Beruhigung des Kauapparats kann auch durch manuelle Therapie (craniomandibuläre Therapie) beim Physiotherapeuten unterstützt werden. Wir arbeiten mit Physiotherapeuten zusammen, die speziell für dieses Problem ausgebildet sind.